Konichiwa

Konichiwa

Nun durfte ich im Rahmen einer weiteren Konferenz sogar das Land der aufgehenden Sonne besuchen – genauer gesagt hat es mich in die Präfektur: Aichi und dort nach Nagoya verschlagen. Da ich erneut im Flugzeug kein Auge zu bekommen habe, bin ich um 9 Uhr morgens Ortszeit angekommen und hatte mit dem Umstand zu kämpfen in Summe fast 30 Std. wach sein zu müssen, denn bis ich mein Hotelzimmer beziehen durfte, musste ich noch weitere 6 Std. bewältigen. Da es in Nagoya meiner Recherche nach nur wenig aufregendes zu sehen gab, habe ich mich für einen Besuch in das örtliche Aquarium entschieden. Der Eintritt mit knapp 16 Euro war schon etwas happig, aber die Meeressäuger waren es allemal wert – wobei man sich nicht sicher war, wie gut man die Gefangenschaft wirklich finden durfte. Da ich fast stehend einschlief kam letztlich doch nur wenig Freude auf und so endete der Tag schon um 15 Uhr, pünktlich nachdem ich mein Zimmer bekam.

Der Tag darauf war wenig spektakulär, denn hier habe ich meine Arbeitsgruppe getroffen. Erst zum Abend hin konnte ich noch etwas durch Nagoya laufen. Die Stadt wirkt sehr westlich, genauso wie die Menschen und was äußerst angenehm auffällt ist, dass es kaum Geruchsbelästigungen gibt.

Am Montag war praktisch ein kompletter freier Tag und 2 Kollegen aus meiner Arbeitsgruppe hatten die Idee etwas zu unternehmen. Da Nagoya selbst kaum interessant war hatte einer die Idee nach Hiroshima zu fahren und „Ground Zero“ zu besuchen. Mit einem sogenannten „Bullet Train“ wäre die Strecke von knapp 500 km in nur 1 ½ Std. zu bewältigen gewesen (Japan kann, im Gegensatz zu Deutschland, Hochgeschwindigkeit). Wir haben uns dann aber doch kurzfristig für die nähere Metropole Kyoto entschieden (140 km in 35 Min.). Auf diese Weise hatten wir Zugriff auf dutzende Tempelanlagen und konnten in den Genuss kommen mit dem Shinkansen, die japanische Version des ICE, zu fahren.

In Kyoto selber haben wir uns entschieden die Stadt mit Mietfahrrädern zu erkunden. Der in Japan existierende Linksverkehr hat mich und vor allem die Japaner, die ich beinahe überfahren hätte, vollkommen fertig gemacht. Wir haben Es war auf jeden Fall ein goldrichtige Entscheidung gewesen und hat unglaublich viel Spass gemacht. Ich muss jedoch sagen, dass wir nach dem 4. Tempel dann doch etwas achtlos an allen weiteren vorbei gefahren sind. Die Begeisterung ebbte schnell ab und es stellte sich eine Art Sättigung ein. Zum Nachmittag hin steigerten wir uns in die Suche hinein, ein ganz typisch japanisches Resteessen zu bekommen – Okonomiyaki, praktisch ein Eierkuchen mit Meeresgetier. So schlecht, wie es sich anhört war er nicht, aber nochmal essen muss ich ihn auch nicht.

Überhaupt muss man sagen, dass alle Speisen die ich in Japan gegessen habe, nicht nur einfach genießbar waren, sondern der überwiegende Teil sogar richtig lecker war. In Japan wird natürlich Fisch, aber vor allem auch viel Fleisch (Huhn/Schwein/Rind) verzehrt und das mit sehr leckeren Saucen und in vielen Varianten. Auch das Bier braucht sich nicht verstecken. Rein kulinarisch könnte ich es hier sehr sehr lange aushalten. Was mich etwas stört ist, dass tatsächlich überhaupt kein einziger Japaner Englisch spricht. Sowohl am Flughafen, im Hotel, am Bahnhof oder in den Restaurants hat man unglaubliche Probleme sich zu verständigen. Meist wird dann doch immer nur gelächelt und mit den Händen gezeigt und gestikuliert. Irgendwie klappt es ja dann auch immer wieder.

Nun bleiben noch zwei Tage und ich freue mich auch schon wieder auf Zuhause, wobei ich gerne noch einmal wiederkommen möchte.

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